Allgemeines zur Spanischen Küche
Die spanische Küche besteht aus einer großen Vielfalt an regionalen Gerichten und Besonderheiten. Fisch und Meeresfrüchte spielen eine wichtige Rolle, ebenso Hülsenfrüchte in Eintopfgerichten. Kartoffeln werden vorrangig als Gemüse betrachtet; die Funktion der im deutschen Sprachraum gängigen Sättigungsbeilage erfüllt das bei Tisch allgegenwärtige Weißbrot. Durch die wechselvolle Geschichte Spaniens wurde die Küche von verschiedenen Kulturen, insbesondere den Mauren und Sephardim beeinflusst, nach der Entdeckung Amerikas durch die Einfuhr im mittelalterlichen Europa unbekannter landwirtschaftlicher Produkte (Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Kakaobohnen) bereichert und beinhaltet heute eine Fülle verschiedener Zutaten, Zubereitungsarten und typischer Gerichte:
- Reichhaltige Eintopfgerichte mit Hülsenfrüchten
- Gemüse als eigenständiger Gang
- Viel Fleisch, viel Fisch und Meeresfrüchte, Kurzgebratenes angerichtet nur mit einer kleinen Garnitur am Tellerrand
- Sofrito als Grundlage für Eintöpfe und Saucen in Schmor- und Fischgerichten, aber auch für Paella
- Fast ausschließliche Verwendung von Olivenöl, im Landesinneren bei Fleischgerichten gelegentlich auch Schmalz oder ausgelassener Speck
- Zutaten bleiben im fertigen Essen meist erkennbar (keine oder kaum pürierte Gerichte)
- Sparsame Verwendung von Gewürzen und Kräutern, mit Ausnahme des reichlich verwendeten Knoblauchs
Besonderheiten und kulinarischen Spezialitäten
Von Klischees auf Paella, Sangria und Rotwein reduzierte kulinarische Sehnsucht ist Spaniens Küche weit entfernt. In Wahrheit ist sie jedoch äußerst facettenreich und sehr schmackhaft. Wie die Kultur und die Traditionen des Landes zeigt auch sie eine enorme Fülle an Variationen. Nicht zuletzt formte sich durch die verschiedenen Klimazonen eine so große Vielfalt an Speisen. Im kühlen, feuchten Norden und in den Gebirgen sind die Gerichte eher deftig. Wobei die Menschen im Süden leichtere Kost lieber mögen. Der von der Natur vorgegebene Rahmen wirkt sich in den Küchen der einzelnen Regionen sehr vielseitig aus. Im Laufe der Zeit entstand so die typische regionale Küche mit ihrer einzigartigen Originalität. Auch die kleinsten Provinzen haben ihre typischen Spezialitäten, die „platos tipicos“ zu bieten. Sie sind mit viel Raffinesse nach alter Tradition zubereitet und sehr schmackhaft.
Im gastronomischen Bereich genießt die spanische Küche seit ein paar Jahren auf der ganzen Welt großes Ansehen. Heute gibt es eine Vielzahl von vortrefflichen Restaurants im ganzen Land. Viele Köche besannen sich auf die traditionelle Küche und verfeinerten sie. Sie bereiten ihre kulinarischen Ideen mit viel Leidenschaft und Kreativität zu. Die traditionelle spanische Küche im Einklang mit moderner Kochkunst genießt internationalen Ruf.
Neben der Kochkunst und der Vielfalt ist die Frische und hohe Qualität der Produkte auf jeden Fall entscheidend. Mit dem Respekt vor der heimischen Landwirtschaft und des biologischen Reichtums sind viele der Produkte noch in traditioneller Handarbeit hergestellt. Der Einklang von Natur und Klima in den extrem verschiedenen Landschaften birgt eine enorme Fülle an ökologischen Erzeugnissen. Hinzu kommen nicht zuletzt die sehr vielen Sonnenstunden.
Die Lebensmittel
Die Grundzutaten in der spanischen Küche sind neben Olivenöl, Hülsenfrüchte und Reis viel frisches Gemüse und Obst. Von großer Bedeutung sind die zahlreichen Meeresfrüchte und frischer Fisch. Fleisch spielt eher eine kleinere Rolle außer, der schmackhafte und sehr beliebte spanische Schinken. Natürlich ist der Knoblauch in Spaniens Küchen nicht wegzudenken und ist neben Salz und Pfeffer oft das einzige Gewürz. In den regionalen Küchen sind deftige Gerichte mit Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen weit verbreitet. Jede der Regionen hat ihre speziellen „estofados“, „potajes“ oder „cocidos“.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall der vorzügliche spanische Wein mit einer unüberschaubaren Vielfalt. Erfahren Sie hier mehr zum Spanischen Wein und unseren Empfehlungen dazu.
